Tunesien. Port El Kantaoui. Hotel El Mouradi Palm Marina. Strand. Mittag.
Bang.
Bang.
Was ist das? Zündet wer Feuerwerkskörper am Strand nebenan?
Bang-Bang-Bang-Bang-Bang-Bang-Bang-Bang.
Schüsse kamen vom Hotelstrand nebenan. Zwischen uns war nur ein Beachvolleyballfeld. Die Volleyballspieler liefen und schrien: 'Steht auf! Steht auf!'
Meine einjährige Tochter schlief in ihrem Kinderwagen neben mir. Ich schnappte mir den Kinderwagen und lief so schnell ich konnte Richtung Hotel. Der Strand ist vom Hotelterritorium abgetrennt. Man muss durch das Tor laufen um zum Hotel zu gelangen. Wir liefen alle zum Tor. Ich wusste nicht was hinter mir passierte. Bis ich es zum Tor schuf gab es noch mindestens 20 Schüsse. Von dort an konnte ich den Kinderwagen schieben und lief schnellstmöglichst ins Hotelzimmer, mein Mann lief uns entgegen. Es gab noch einige Schüsse und 4 Explosionen. Diese Explosionen haben sich nicht nach Bomben aber vielleicht nach Granaten angehört.
Wir wussten gar nichts. Ist das nur einer oder mehrere? Sind sie den flüchtenden Urlaubern hinterher? Was haben sie vor?
Wir gingen ins Zimmer.
Wir wussten nicht ob diese Leute auch durch die Zimmer in unserem Hotel laufen und die Gäste erschießen.
Wir machten die Vorhänge zu, schalteten überall das Licht aus und saßen leise im Bad.
Mein Mann ging nachsehen was draußen passierte. Er ging zum Stiegenturm in unserem Hotel-Flügel. Von dort sah er einen in schwarz gekleideten Mann mit einer Waffe durch den leeren Strand unseres Hotels spazieren. Der Mann-in-Schwarz sah entspannt aus. Er trug keinen Helm. Mein Mann dachte er sei ein Polizist. Nachher erfuhren wir, dass es der Attentäter war. Er fand keine einzige Seele auf unserem Strand und ging zurück zum Hotel nebenan, wo er ursprünglich angefangen hat.
Später kreiste ein Hubschrauber über den Anlagen und es waren viele Polizisten anwesend. Es kreisten immer mehr unterschiedlichen Versionen vom Geschehen herum.
Mein Mann ging zum Ort des Geschehens um zu verstehen was dort wirklich passierte.
Am Strand nebenan, einen Beachvolleyballplatz von uns entfernt, lagen Tote mit Handtüchern bedeckt. Sie lagen dort mehrere Stunden, während die Polizisten und die Spurensicherung die Spuren aufnahmen. Mein Mann sah einen Deutschen neben seiner erschossene Frau stehen. Zutiefst geschockt. Die heute eine Liege in der 'ersten Reihe' hatten traf leider größtenteils das Unglück...
Unser tiefstes Beileid für die Familien und Angehörigen der Opfer aller vier heutigen Terrorakten... Wir wünschen euch viel Kraft...
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